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Carl Wilhelm Stolle*19.12.1842 in Frankenhausen +11.3.1918
Glauchau Gärtner in Crimmitschau, Gastwirt in Gesau. Do. 27.Okt. 1881-Febr.1887 Reichstagsabgeordneter (SDAP) des 18. sächs.
Wahlkreises (Zwickau=Crimmitschau). Febr.1890-11.3.1918 Reichstagsabgeordneter (SPD/USPD) des 18. sächs
Wahlkreises (Zwickau=Crimmitschau). Herausgeber der "Züricher Arbeiterstimme", 1896+98 Kantonal- und
Stadtrat in Zürich, 1911 bis 1917 Nationalrat im Schweizer Parlament. Die Stadt Kirchberg hat vor ca. 5 Jahren das Geburtshaus Robert Seidels
als Kulturdenkmal eingestuft, etwa in der Zeit, als man in Crimmitschau
mutmaßlich Vorbereitungen zum Abriß der ersten Arbeitsstätte Julius Mottelers am
Ort getroffen haben dürfte. Das Geburtshaus in der Robert-Seidel-Straße (Nr. 25) ist in
den letzten Jahren von einer jungen Familie erworben worden. Eine Metallplatte
erinnert an Robert Seidels Lebensweg. Die Crimmitschauer Jahre finden
ausdrückliche Erwähnung. Vielen Dank den Verantwortlichen der Stadt
Kirchberg/Sachs.
Hier zwei Verse Robert Seidels:
Friedrich August Colditz*08.8.1834 in Kirchberg/Sa. 26.10.1863 einer der
Unterzeichner des Statuts des Arbeiterfortbildungsvereines Crimmitschau.
1875-78 Stadtverordneter in Crimmitschau.
1890-95 und 1902 Landtagsabgeordneter, seit 11.3.1874 Bewirtschafter des
Restaurants "Consumverein". Am 20.12.1911 verstorben.
Hermann Jäckel*20.1.1869 in Crimmitschau +02.11.1920 in Berlin.
Professor Robert Seidel*23.11.1850 in Kirchberg/Sa. +19.7.1933 in Zürich, lernt in
Crimmitschau Buckskinweber (wohnhaft bei seinem Bruder Heinrich Seidel, welcher
Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaftsdruckerei in Crimmitschau war),
seit 1867 im Arbeiterfortbildungsverein, erteilte Unterricht. 1870 sollte er am
von ihm verurteilten Krieg gegen Frankreich teilnehmen, Flucht in die Schweiz.
Wurde dort Lehrer. "Vater der Arbeiterschule". Robert Seidel hielt im Winter
1903/04 Reden in Zürich und Winterthur über den Großen Streik. Sammelte
erhebliche Summen für die Crimmitschauer.
Du sollst nicht nur ein Denker sein
Und aller Dinge Sein durchdringen, Du sollst auch um des Ärmsten Pein Der Liebe tätig Mitleid schlingen. Such nicht im Denken höchsten Ruhm Und nicht im Dichten größte Stärke, Denn nur der Liebe Heldentum Schafft höchstes Glück und schönste Werke. |
Im Kampfgewühl und Sturmesdrang
Für Recht und Freiheit sterben, Ist schön wie Sonnenuntergang, Ist glücklich Ruhmeswerben. Doch langsam für sie untergehn, Stückweis für sie verderben, Das ist das größte Heldentum Und bringt doch weder Ehr' noch Ruhm. |
Robert Seidel war verheiratet mit Elise Mathilde Schwarz aus Eßlingen, mithin ein Schwager Julius Mottelers. Ein weiterer Schwager Mottelers war Heinrich Stolle, Wilhelm Stolles Bruder.
Am 31.8.1867 wurde Reinhold Schraps, neben Liebknecht und Dr Graetz, in den Norddeutschen Reichstag gewählt (5416 zu 2806 Stimmen). Am 03.3.1871 wurde Reinhold Schraps in den Deutschen Reichstag gewählt (5875 zu 5706 Stimmen).
Die Feststellung, August Bebel habe für die junge Sozialdemokratische Partei den 17. Sächsischen Reichstagswahlkreis Glauchau/Meerane als ersten deutschen Reichstagswahlkreis gewonnen, bedarf der Ergänzung um Reinhold Schraps. Er war auf Bebels Vorschlag im 18. Sächsischen Reichstagswahlkreis Zwickau/Crimmitschau von den Demokraten (Sächs. Volkspartei) aufgestellt und vom Volk gewählt worden. Nachdem der Advokat Reinhold Schraps den Weg von der Volkspartei zur Sozialdemokratie nicht mitgehen wollte, kanditierten zunächst Julius Motteler, später Wilhelm Stolle im 18. Sächsischen Reichstagswahlkreis. Dabei konnte dieser, abweichend von Glauchau/Meerane, auch bei späteren Wahlen gehalten werden.
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